Gartenstrukturierung

„Das kreative Spiel mit dem Raum, den Farben, Formen und Höhen“

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Es ist prinzipiell egal, ob man buchstäblich auf einer „grünen Wiese“ beginnt oder – was zumeist der Fall ist – bereits ein bestehender Garten vorhanden ist.

Wichtig ist, dass man eine Vision entwickelt und die darin enthaltenen Themen nach Priorität und Machbarkeit sortiert. Der oben abgebildete Garten ist auch nicht am „Reißbrett“ entstanden, sondern hat sich nach und nach entwickelt.

Gärten kann man nicht zu 100% vorher planen, alle Pflanzen haben ihren eigenen Willen, man kann nichts erzwingen. Aus diesem Grund ist das Anlegen eines Gartens ein Entwicklungsprozess über Jahre. Jeder Gartenplaner, der etwas anderes sagt, irrt!

Am Anfang stand der „wichtigste“ Wunsch, nämlich einen Weingarten zu haben, der Platz für das Haus war durch die Baulandgrenze ziemlich vorgegeben. Der Wunsch, den neuen Wohnwagen vor Wind und Wetter zu schützen, erforderte einen Carport. Damit waren große Bereiche bereits reserviert, es blieb nun noch Platz für einen Schwimmteich und so ergab sich eines nach dem anderen.

Die restlichen Themen wurden im oberen Bereich des Grundstücks nach und nach angelegt, u.a. die Hochbeete, der Schildkrötenbereich, die Bienen, der Wasserschildkrötenteich, ein weiterer Rhododendrengarten und die Narzissen-Wiese.

Das Wichtigste ist, die Wunschthemen nach Größe und Wichtigkeit sortiert umzusetzen. Das Größte und Wichtigste zuerst einplanen, mit dem verbleibenden Platz weiter machen.

Natürlich kann man versuchen, alles vorweg zu planen, aber vieles wird nicht so funktionieren, wie geplant und vieles ergibt sich durch Zufall. Beispielsweise entstanden durch die Entscheidung, das Aushubmaterial des Schwimmteiches (aus Kostengründen) am Grundstück selbst aufzuschütten, zwei Terrassen. Die Natursteinmauer der oberen Terrasse beherbergt heute Ringel- Schling- und Würfelnattern, die zweite war Voraussetzung dafür, dass der Teich überhaupt einen Bachlauf mit ca. 3 m Niveauunterschied hat.

„Die Natur lenkt, der Mensch denkt und – dann – ja dann passiert etwas ganz anderes!“

Die Geschichte dieses Gartens gibt viele Hinweise darauf, wie man so ein Vorhaben sinnvoll angehen kann, aber man sollte sich loslösen vom Gedanken, dass man alles planen und bestimmen kann. Letztendlich gilt eines: Die Natur selbst entscheidet, was wo hinkommen soll, der Mensch beobachtet, lässt sich führen und reagiert dann entsprechend. Das bedeutet manchmal auch, dass man manches revidieren muss, z.B. Pflanzen woanders hin siedelt.

Natürlich sollte man bei Dingen, die nicht reversibel sind, sich nicht auf den Zufall verlassen. Bei Bäumen, die man nicht mehr umsetzen kann, sollte man sich vorher gut überlegen, welche Platzansprüche diese haben. Beispielsweise setzt man einen Mammutbaum nicht nahe einer Grundstücksgrenze, wenn man sich den Ärger mit den Nachbarn ersparen will. Kein Nachbar will in der übernächsten Generation von einem 60-80 m hohen Riesen bedroht werden. Dieser Baum wird hunderte Jahre alt und verdient einen gut überlegten Standort, an dem er über viele Generationen hinweg stehen kann. Unsere Mammutbäume stehen übrigens in einer Dreiergruppe, um später (in ca. 50 Jahren) dem Winddruck besser standhalten zu können. Unsere Enkel werden wissen, ob wir Recht hatten - soviel zum Thema Vorausplanung :-)

Seminarinhalte:

? Wie plant man einen Garten („professioneller“ Gartenplaner, gar nicht, …)
? Wie kann man sich einen Garten vorstellen, wenn die Bäume noch nicht groß sind
? Welche Bereiche sind wie nutzbar, d.h. welche heiß, welche schattig, welche feuchter, welche trockener
? Wie kann ich Schatten erzeugen, wo brauche ich ihn
? Wie kann ich Terrassen anlegen, welche gesetzlichen Bestimmungen gibt es dazu
? Welche Gartenbereiche möchte ich haben
? Was sind die wichtigsten Dinge, die ich realisieren möchte, welchen Platzbedarf haben diese
? Welche Pflanzen kann ich gruppieren
? Wie gehe ich mit großen Alleebäumen um, was muss bei solchen Bäumen bezüglich der Nachbarn beachtet werden
? Wann setze ich bei Bäumen Säulenformen ein
? Wie kann ich erreichen, dass fast zu jeder Zeit etwas im Garten blüht
? Welche Farben möchte ich (Jahreszeit-abhängig) vergesellschaften
? Was alles darf im Grünland, was im Bauland errichtet werden (Teichanlagen, Hochbeete, Pergolen, …) – bis zu welcher Größe
? Was ist bewilligungspflichtig (Bauverfahren), was anzeige-/meldepflichtig (Carport, …)

Die Antworten auf unter anderem diese Fragen und vertiefende Informationen erhalten Sie im Seminar zu diesem Thema.

Sie können auch gerne eigene Ideen / Fragen mitbringen, die Sie diskutieren wollen.